Gezielte Kühlung: Wissenschaftlich begründet für Erholung

Wissenschaftliche Grundlagen Stressreaktionen und Thermoregulation sind eng miteinander verknüpft, sodass gezielte Kühlung physiologisch direkt auf die Mechanismen einwirkt, die Stress, Erholung und körperliche Homöostase steuern. Bei akuter Belastung aktivieren zwei Hauptachsen die Stressantwort: das sympathische Nervensystem (SNS) und die Hypothalamus–Hypophysen–Nebennieren‑Achse (HPA‑Achse). Das SNS setzt schnell Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin) frei, erhöht Herzfrequenz, Blutdruck und periphere Vasokonstriktion; die HPA‑Achse erhöht über CRH und ACTH die Cortisolproduktion, was Stoffwechsel, Entzündungsreaktionen und Energieverteilung moduliert. Beide Systeme verändern somit Durchblutung, Immunsystem und zentrale Neurotransmitter‑Zustände — Ansatzpunkte, […]
Physiologische Grundlagen und Anwendungen der Kältetherapie
Physiologische Grundlagen Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Kälte beginnt in der Haut: spezialisierte Thermorezeptoren (vor allem TRPM8‑Kanal‑träger) und kälteempfindliche Aδ‑ und C‑Fasern detektieren Temperaturabsenkungen und leiten Signale an Rückenmark und Hypothalamus weiter. Der Hypothalamus integriert diese afferenten Informationen mit zentralen Sollwerten und steuert die autonomen Antworten zur Aufrechterhaltung der Körperkerntemperatur. Typische periphere Gefäßreaktionen sind initiale Vasokonstriktion zur Reduktion von Wärmeverlust; bei anhaltender oder wiederholter Kälteeinwirkung kommt es lokal jedoch häufig zu zyklischen Phasen von Re‑Vasodilatation (so genannter Hunting‑Response oder CIVD), was der Vermeidung von Gewebeschäden in den Extremitäten dient. […]