Zellverjüngung: Mechanismen, Biomarker und Interventionen
Begriffe und Grundlagen Alter und Altern auf zellulärer Ebene sind keine singulären, leicht zu messenden Größen, sondern vielschichtige Zustände. Chronologisches Alter bezeichnet schlicht die seit der Geburt verstrichene Zeit; das biologische Alter hingegen beschreibt den funktionellen Zustand von Zellen, Geweben oder Organismen — also die kumulative Wirkung genetischer Faktoren, Lebensstil, Umweltbelastungen und zufälliger Schäden. Während das chronologische Alter unveränderlich ist, ist das biologische Alter variabel und teilweise modulierbar; es korreliert besser mit Gesundheitsstatus, Krankheitshäufigkeit und Mortalität und ist deshalb das zentrale Ziel von Rejuvenationsstrategien. Biologisches Altern wird heute meist nicht durch einen einzigen Messwert beschrieben, sondern durch Kombinationen von Biomarkern (epigenetische […]
Zellverjüngung: Mechanismen, Biomarker und Messmethoden
Begriffsbestimmungen und Grundkonzepte Unter Zellverjüngung versteht man interventionelle oder natürliche Prozesse, die altersassoziierte zelluläre Merkmale aktiv zurücksetzen oder weitgehend rückgängig machen und dadurch die Funktionalität von Zellen wieder in einen „jüngeren“ Zustand versetzen. Typische Zielgrößen sind z. B. die Wiederherstellung mitochondrialer Leistungsfähigkeit, Reduktion des sekretorischen Altersphänotyps (SASP), Reparatur oder Stabilisierung von DNA- und Chromatinstrukturen sowie Wiederherstellung proteostatischer Kapazitäten. Demgegenüber steht die Verlangsamung des Alterns (Aging-slowing): hier geht es primär darum, die Rate der Akkumulation zellulärer Schäden und dysfunktionaler Signalwege zu reduzieren, also das Fortschreiten altersassoziierter Defekte zu verlangsamen, ohne notwendigerweise bereits eingetretene […]