Kälteeinwirkung: Physiologie, Psychologie und Anwendungen
Wissenschaftliche Grundlagen der Kälteeinwirkung Kalteinwirkung löst eine Reihe gut vernetzter biologischer Reaktionen aus, die vom peripheren Gewebe bis in zentrale Hirnregionen reichen und sowohl kurzfristige als auch langfristige Anpassungen bewirken. Auf physiologischer Ebene beginnt die Reaktion bereits an der Haut: spezifische Kälterezeptoren (z. B. TRPM8, bei stärkerer Kälte auch TRPA1) werden aktiviert und senden über A‑δ- und C‑Fasern afferente Signale ins Rückenmark und weiter in Hirnstamm, Hypothalamus und limbische Regionen. Diese afferente Information ist die Grundlage für autonome, hormonelle und zentrale Veränderungen, die letztlich auch das emotionale Erleben beeinflussen. Thermoregulation: Akut […]
Kälte zur Erholung: Physiologie, Psyche und Evidenz
Warum Kälte zur Erholung? Kälte wirkt nicht primär als „Wundermittel“, sondern als gezielter, kurzzeitiger Reiz, der Erholung und Anpassung anregen kann. Auf biologischer Ebene folgt dieses Prinzip der Hormese: Ein moderater Stressor (hier: Kälte) löst unmittelbare Schutzreaktionen aus — etwa verstärkte Durchblutung, Aktivierung des autonomen Nervensystems und erhöhte Freisetzung bestimmter Botenstoffe — die bei wiederholter, kontrollierter Anwendung zu einer besseren Stressbewältigung, erhöhter Belastbarkeit und oft auch zu einem subjektiv gesteigerten Wohlbefinden führen. Wichtig ist die Betonung auf „moderater“ und kontrollierter Exposition: zu stark oder zu lange kann der Reiz schädlich statt nützlich sein. […]